Brand liegt im Osten der Stadt Marktredwitz und ist seit 1978 der größte neu dazugewonnene Ortsteil der Stadt. Heute leben hier, zusammen mit den kleinen Ortsteilen Haingrün, Glashütte und Katharinenhöhe, die auch schon früher zu Brand gehörten, 1147 Einwohner.
Brand geht zurück auf einen 1221 erstmals erwähnten Adelssitz, dessen erster bekannter Vertreter Meino de Brande genannt wurde. Ortsname und Wappen deuten darauf hin, dass Brand durch Rodung entstand. Später gehörte das Schloss zu den Sicherungsposten der alten Straße, die an Brand entlang nach Eger führte und war bis zum 17. Jahrhundert Mittelpunkt des Rittergutes der Familie von Brand.
Seit 1662 (bis heute) ist Brand eine eigenständige Pfarrei (ev.-luth.) und verfügt über eine eigene (Grund-)schule und einen eigenen Friedhof mit einer Kapelle und der Grablege des letzten ansässigen Adelsgeschlechtes, der Seckendorff. Ortsbildprägend ist noch immer der Schlosskomplex, der Bauteile aus dem 18. Jahrhundert enthält; der auffällige Turm und Teile des Hauptgebäudes tragen um 1900 entstandenes romantisierendes Fachwerk. Zu den ältesten Bauteilen gehört die evangelische Pfarrkirche St. Margarethen, die im Kern noch spätmittelalterlich Fundamente aufweist, in ihrem Erscheinungsbild aber die nach einem Feuer des Ende 17. Jh. erneuerten Bauelemente zeigt. Besonders zu erwähnen ist der aufwändig gestaltete Kanzelaltar, eine Stiftung der beiden damals dort residierenden Adelsfamilien. Seit 1938 befindet sich mit der Expositur St. Michael auch eine katholische Kirche im Brander Ortsgebiet.
Im 19. und 20. Jahrhundert war Brand Standort des großen Webereibetriebes Weber & Ott. Heute befindet sich hier ein neu erschlossenes Baugebiet, im Osten (Fridau) stand eine Zweigstelle der Spinnerei von Glass, heute eine Niederlassung der Marktredwitzer Fa. Scherdel.
„Weidersberg“ ist seit 1978 Naherholungsgebiet der Stadt Marktredwitz, dort findet seit 1988 im Sommer regelmäßig das Open-Air-Festival „Sticky Fingers“ statt.
Haingrün
„Die Haingrün“ ist eigentlich ein Flurname; das Gebiet diente vor allem als Hut und Weide. Seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert diente sie als Vorwerk zum Rittergut Brand. Im 19. Jh. zu Wölsauerhammer, seit 1923 auf eigenen Wunsch Bestandteil der Gemeinde Brand. Nahe Haingrün befand sich bis zum Ende des 20. Jahrhunderts „Camp Gates“, ein grenznaher Stützpunkt der US-Armee.
Glashütte
Die Glashütte „am Reichsforst“ war eine Gründung vorindustrielle Unternehmer aus Marktredwitz und Umgebung (Wolfgang Caspar Fikentscher, auch Gründer der Chemischen Fabrik). Goethe besuchte während seines Aufenthaltes in Redwitz auch diese Glashütte und beschrieb ausführlich den Besuch und den Prozess der Glasherstellung.
Vielen herzlichen Dank an Edith Kalbskopf, Lydia Malezki (Stadt Marktredwitz, Stadtarchiv) für die Informationen (Bild, Text).